Ein Hort des Wissens

Die Seminarbibliothek

Die Bibliothek wurde im Jahre 1772 errichtet und wie die Kirche von Franz Anton Zeiller ausgemalt. Sie ist ein typischer Rokokoraum und erstreckt sich über zwei Stockwerke. Die sechs Deckenfreskos symbolisieren wichtige theologische Disziplinen mit ihren zentralen Vertretern:

  • die Rhetorik mit Ambrosius von Mailand,
  • die Bibelwissenschaft mit Hieronymus,
  • das Kirchenrecht mit Raimond von Penafort,
  • die Apologetik mit Augustinus,
  • die Dogmatik mit Johannes Cantius und Thomas von Aquin 
  • die Spiritualität mit Ignatius von Loyola und einer Reihe von Heiligen.

Ursprünglich waren die Bücher der jeweiligen Fächer in den Regalen unter den entsprechenden Bildern zu finden. In den verzierten Kartuschen um die sechs Kuppeln sind noch weitere Vertreter der theologischen Disziplinen abgebildet.

Si Christum noscis, nihil est, si cetera nescis, si Christum nescis, nihil est si cetera noscis.

Wenn du Christus kennst, macht es nichts, wenn du das übrige nicht kennst, wenn du aber Christus nicht kennst, ist alles übrige, was du kennst, wie nichts.

Der Schlüsselsatz und das Programm der Bibliothek

Die ältesten Bestände der Bibliothek, illuminierte Handschriften und Frühdrucke, gehen zurück auf die Privatbibliotheken der Brixner Fürstbischöfe, u.a. auch von Kardinal Nikolaus Cusanus. Das ehrwürdigste Denkmal ist das Karnoler Missale aus dem 12. Jahrhundert. Interessant ist auch die große Anzahl von Bibelausgaben in verschiedensten Sprachen (u.a. hebräisch, arabisch, äthiopisch, armenisch).

Die barocke Bibliothek

Die spätbarocke Seminarbibliothek gehört zu den Sehenswürdigkeiten Brixens. Die Decke wird von zwei Säulen getragen, die die Schrift und die Tradition versinnbildlichen sollen. In diesem Raum sind immer noch über 20.000 Druckschriften aufgestellt.

Den Studierenden der Philosophisch-Theologischen Hochschule steht heute die angebaute moderne Bibliothek zur Verfügung.