Die Zeit nach der Aufnahme ins Priesterseminar dient dazu, dass sich der Kandidat der eigenen Berufung klar wird und zu einer reifen Entscheidung gelangen kann. Durch die Begleitung der Ausbildner und die persönliche Bereitschaft und Auseinandersetzung wächst der Kandidat in und mit der Gemeinschaft menschlich, spirituell, intellektuell und pastoral. Dieser Prozess der Ausbildung, an dessen Ende die Weihe steht, wird im Priesterseminar Brixen seit langer Zeit durch die beiden Ausdrücke „Frömmigkeit“ und „Wissenschaft“ (lat. „pietas et scientia“) auf den Punkt gebracht.
Die Gläubigen erwarten von den Priestern nur eines: dass sie darauf spezialisiert sind, die Begegnung des Menschen mit Gott zu fördern. Vom Priester wird nicht verlangt, dass er Experte in der Wirtschaft, im Bauwesen oder in der Politik ist. Von ihm erwartet man, dass er Experte im geistlichen Leben ist.