Viele Generationen von Priestern

Persönlichkeiten aus dem Brixner Priesterseminar

Im Lauf der Jahrhunderte haben unzählige Seminaristen in Brixen studiert und das Priesterseminar besucht. Unter ihnen gibt es interessante und bedeutende Persönlichkeiten, einige sind auch heilig und selig gesprochen worden.

Der wohl bekannteste Absolvent des Brixner Priesterseminars ist der hl. Josef Freinademetz.

Freinademetz studierte zur Zeit von Fürstbischof Vinzenz Gasser (1856-1879) im Priesterseminar von Brixen. Er wurde am 25. Juli 1876 in der Seminarkirche zum Priester geweiht und brach wenige Jahre später nach China auf, um dort als Steylermissionar tätig zu sein. Am 19. Oktober 1975 wurde er von Papst Paul VI. selig gesprochen. Am 5. Oktober 2003 folgte die Heiligsprechung durch Johannes Paul II.

Aemlian Schöpfer ist eine der bekanntesten Professorenpersönlichkeiten, die im Priesterseminar zu Beginn des 20. Jh unterrichtet haben. Schöpfer studierte in Wien Theologie. Er kehrte dann nach Brixen zurück, war Hofkaplan von Bischof Leiß und Bischof Aichner. Später unterrichtete er Altes Testament und orientalische Sprachen am Priesterseminar. Er beschäftigte sich auch mit sozialen Fragen und gründete 1888 den Katholisch-politischen Presseverein für Brixen und Umgebung. 1892 gab er den Volksboten heraus, 1894 gründete er eigene Druckereien in Brixen, Bozen und Innsbruck. Er war ebenso Begründer der Zeitschriften „Tiroler“ und „Tiroler Post“. Im Jahre 1907 gründete er in Brixen die Tyrolia.

Im Priesterseminar von Brixen studierten auch einige Priester, die dem Unrechtsregime des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Dazu zählen die beiden Seligen Otto Neururer und Carl Lampert. In der Seminarkapelle erinnern Reliquien und auch Bilder an diese seligen Priester.

Der Pallottinerpater Franz Reinisch studierte ebenfalls im Priesterseminar Brixen. Auch er wurde ein Opfer des Nationalsozialismus. Er sagte: „Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten. Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; und ich fühle mich berufen zu diesem Protest.“

Der Jesuitenpater Josef Andreas Jungmann gehört zu den größten Liturgikern der neueren Kirchengeschichte. Sein Werk „Missarum Sollemnia“ hat besondere Bedeutung. Er studierte von 1909 bis 1913 im Priesterseminar und trat dann in den Jesuitenorden ein.

Von den vielen weiteren Priesterpersönlichkeiten soll noch der Fidei-Donum-Priester Luis Lintner genannt werden, der sein Theologiestudium in Trient begonnen und nach der Gründung der Diözese Bozen-Brixen im Priesterseminar in Brixen abgeschlossen hat. Er wirkte von 1980 bis 2002 als Missionar in Brasilien. Nach seinem gewaltsamen Tod am 16. Mai 2002 wurde er in das Martyrologium Romanum aufgenommen.

Drei amtierende Bischöfe sind aus dem Brixner Priesterseminar hervorgegangen: Dies sind Diözesanbischof Ivo Muser, der Bischof von Treviso Michele Tomasi und der Nuntius Giovanni Pietro Dal Toso.

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