Das Generalseminar in Innsbruck

Schwierige Zeiten

Kaum ein Jahrzehnt nach der Fertigstellung des Brixner Priesterseminars (1772) und der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) lässt Kaiser Joseph II. mit Erlass vom 30. März 1782 in Innsbruck ein Generalseminar für alle künftigen Welt- und Ordenspriester errichten, das vor allem treue Beamte für den Staat heranbilden sollte.

Obwohl Fürstbischof Josef von Spaur sich um die Erhaltung des Priesterseminars bemühte, konnte er nur erreichen, dass die Absolventen des 5. Kurses der Theologie im Brixner Priesterseminar auf ihre Tauglichkeit zu den höheren Weihen überprüft werden durften.

Nach dem Tod Josephs II. hat sein Nachfolger Kaiser Leopold 1790 das Innsbrucker Generalseminar wieder aufgehoben; erst nach der Säkularisation von 1803 konnte das Brixner Priesterseminar aber wieder ungehindert besucht werden.

Nach den Wirren der Franzosenzeit und der Bayernherrschaft, in denen das Brixner Priesterseminar zuerst ein französisches Militärspital, dann eine Kaserne für das französische Militär wurde und die Studenten wiederum auf das Regionalseminar nach Innsbruck mussten, konnte der Seminarbetrieb in Brixen 1823 wieder regulär aufgenommen werden.